Gebote, Die zehn
Die seit dem 14. Jahrhundert auch in der Volkssprache überlieferten Texte des Dekalogs unterscheiden sich sowohl nach dem Umfang als auch nach der Form. Neben bloßen Aufzählungen gibt es kommentierte Zusammenstellungen, Traktate und Predigten mit verschiedenen Auslegungen. Aus der Übertretung der Gebote ergibt sich die Verknüpfung mit der Sündenlehre.
Vgl. Geffcken, Johannes: Der Bildercatechismus des 15. Jahrhunderts. Bd 1: Die 10 Gebote. Leipzig 1855 — Weidenhiller, Egino: Untersuchungen zur deutschsprachigen katechetischen Literatur des späten Mittelalters. München 1965. (Münchener Texte und Untersuchungen der deutschen Literatur des Mittelalters. 10.). — Thum, Veronika: Die Zehn Gebote für die ungelehrten Leut’. Der Dekalog in der Graphik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit München/Berlin 2006 (Kunstwissenschaftliche Studien. 136). — Verf.Lex.² X 1484–1503, 1503–1510.
Lehre (H 10005)
Übersicht
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10567 Die zehn Gebote etc. [Speyer: Peter Drach, um 1500]. 
1 Bl. eins. bedr. 310 × 185 mm. 39 Z. Typ. 18:93G, 21:278G. Init. h, n. Rotdr.
Z. 1, rot (D¹)Ie zehen gebot gottes.  schwarz Vnum crede deum. Du ſolt glauben einen got.  … Z. 12, rot (D¹)Er glaub.  schwarz Ich glaub jn got / vatter almechtigē / … Endet Z. 38 Olfactus. Schmackung.  Tactus. Begreiffung. 
Vorlage: Speyer LB (1 Foto).
Inhalt: Bl. Z. 1: Die zehn Gebote (Unum crede deum …; Du solt glauben einen Got …). Z. 12: Das Glaubensbekenntnis. Z. 19: Pater noster. — Z. 23: Ave Maria. — Z. 26: Die sieben Todsünden. — Z. 34: Die fünf Sinne.
Einbl 654. VE15 G-39. Ce³ G-114. Hellwig 405. Mead 1451. Pollard: MorganL 459. Sallander: Uppsala 1730. Whitesell: Harvard S1-866.6. ISTC ig00114000.
Cambridge (Mass.) HoughtonL. New York MorganL (def.). Nürnberg *GermanNM (def.). Perleberg M (def.). San Marino (Calif.) HuntingtonL. Speyer LB
. Stuttgart *SArch (def.). Uppsala *UB.
Gesamtüberlieferung: 8 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen.
10568 Die zehn Gebote. Daran: Die drei Wahrheiten. [Mainz: Peter Schöffer, um 1490]. 
1 Bl. eins. bedr. ? × 193 mm. 47+? Z. Typ. 5:118G, 6:92G. DrM I. Rotdr.
Z. [1] verſteen. Das erſte. Du ſalt nit fremde gotte an bette. nach mit vnglaube. noch mit  ſegen. noch mit czeubery. Das ander. … Endet Z. [14] … noch kein ding  das eyns andern iſt widder got begeren. Nu mercǩ o menſche.  … Z. [20] Die erſte warheit.  O barmhertziger vnd gantz erwirdigʼ ewiger got. … Z. [33] wer diſſe dru gcbett mit warheit mag ſprechen … Endet Z. [42] … Ye doch ſal er gutte werck wircken. vff  das yen got erluchte mit ſiner gnade. Amen  Hec gerſon in triꝑtito … Z. [47] … et ꝑ doctoꝛes ſacros ibidem copioſiſſime.  DrM, rot
Anm. 1. Vgl. Verf.Lex.² X 1494.
Anm. 2. Diese Textfassung auch mit Bilderfolgen, vgl. Nr 10576.
Einbl 653. VE15 G-40. Hellwig 404. ISTC ig00113650.
Nürnberg *GermanNM (def.).
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
10569 Die zehn Gebote. [Reutlingen(?): Johann Otmar, um 1492]. 
2+? Bl. [a²+?]. 36 u. 25 Z. Typ. 7:170G, 9:92G. Rubr. α. 1 Hlzs.
2 Bl. 1a, rot Das ſind die zehen gebot geſchriben durch den  finger gots in zwo ſtainin tafeln vff dem berg ſynaī v geben moiſi zu verkind dem volk iſrael  Die erſt tafel der gebott die antrffent got Exodi xx. Deutrono. v.  schwarz Dinen herꝛen got ſoltu anbetten vnd dem allain dienen Urſach deſſz gebots  … Bl. 1b leer. Bricht ab Bl. 2a Z. 24 rot Das bot gebt dz man dem nchſten nit ūbels thu.  ☞ David. Heꝛr du haſt gebotten faſt zehaltcn dine gebot. Urſach. dann.  Bl. 2b leer. Bl. [3]ff. unbekannt.
Anm. Vgl. Veneziani, Paolo: Miscellanea incunabulistica. In: La Bibliofilia 84 (1982) S. 32–35 (m. Abb.).
ISTC ig00113700.
Roma BN
(Fragm. 2 Bl.).
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
1 Bl. eins. bedr. 346 × 221 mm. 2 Sp. 67 Z. Typ. 6:105G. Rubr. γ.
Sp. 1 Z. 1 ⁌ Die Zehen gebot des herꝛen.  ⁌ Diſes find die Zehen gepot des herꝛn. yegklichs in ſunďheyt. wie. vnd warmit man ſich darwider verſündet.  ⁌ Das erſt gebot des herꝛen Du ſolt  nit frembde Gtter anbeten.  ⁌ Wider das gebot ſündet der menſch. … Endet Sp. 2 Z. 64 … Item So er ſpylt odeꝛ  kartet vmb gewyn oď vō gewynns wegen.  ⁌ Ein ennde haben die Zehen gebot des herꝛen. Gedꝛuckt zů Augſpurg j. M.cccc. vnd. lxxxxvij. jar. 
Anm. Vgl. Verf.Lex.² X 1495.
RSuppl 81. Einbl 651a. VE15 G-42. ISTC ig00113780.
Zürich *ZB
.
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
10571 Die zehn Gebote etc. Augsburg: Lukas Zeissenmair, [14]97. 
8 Bl. 〈iij.iiij〉⁸. 27 Z. Typ. 1:150G, 2:103G. Rubr. β.
Tit. Die .x. gebot des herren  Die .ix. fremden ſünd  Die .vi. ſünd in den heiligē geiſt  Die .iiii. rüeffenden ſünd  Bl. b Diſes gegenwürtig edel v fruchtbꝛingent  bchlin iſt geteilt vnderſchidlich in .v. capitel  … Bl. 4b ⁌ Das anď capitel das die .x. gebott des herren  ein yedes in ſunderheit gar lauter vnd klar ſetzt  … Z. 5 [³]As erſt gebot des herren ist. Du ſolt nit  fremd gtter anbeten … Endet Bl. 8a Z. 20 … Auch mit wůchern vnd  ſchynterey. ꝛc.  ⁌ Vnd alſo hat ein ende das fünfft vnd letſt  capitel diſes gegenwürtigen vnd auſerle-ſenen fruchtbꝛingenden büchlins. Das gedꝛuckt iſt woꝛden zů Augſpurg in der kei-ſerlichē ſtat vō Luca Zeiſſenmair im .xcvij  Bl. 8b leer.
Inhalt: Bl. 2a: Die zehn Gebote. — ?: Die neun fremden Sünden. — ?: Die sechs Sünden im heiligen Geist. — 8a: Die vier rufenden Sünden.
Reproduktionen: München SB (Digitalisat).
H 7513. 14951,2. BSB-Ink B-263. ISTC ig00113800.
München *SB
(Bl. 2, 6 u. 7 fehlen).
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
10572 Die zehn Gebote, niederdeutsch. [Köln: Johann Koelhoff d.Ä., um 1480]. 
12 Bl. [ab⁶]. 29 Z. Typ. 4:95G.
Bl. 1 leer. Bl. 2a Hijr beginnet een koſtel tractaet toe dude.  Daer een yewelick kerſten mynſche yne leren  mach woe hie die hilligen tien gebode recht  holden ſal  Dyt ys dye veruarlike maledixie der geenre  der dye x gebode vnſes lieuen heren nyet enholden  []Er woltu dye ſtēme des herē dyneſ  godes niet hoꝛē dattu alle ſyne geboede holdeſt ende bewareſt … Bl. 3a Hijr beghint dat eerſte ghebot.  []U en ſalt niet leeff hebben … Lage b en bidden noch bidden laetē Die eren oelde  … Endet Bl. 12b Z. 14 … Alle die daer nae ſtaen  dat ſee yemande ſaeke vp werpen verdruickē  offte verdꝛyuen vp dat ſee alſoe ſynes guedeſ  gheneeten moeghen ende daer aff wol varen  Hijr endighen die x ghebode onſes heren goedes. A M E N 
Anm. Vgl. Verf.Lex.² X 1491–1492.
R 1912. CBB 1557 u.Suppl. Ernst: Hildesheim II,2 131. ISTC ig00114100.
Göttingen *SUB. Hildesheim DomB
. Liège *Sem
.
Gesamtüberlieferung: 3 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen.
10573 Die zehn Gebote, niederdeutsch etc. [Lübeck: Lukas Brandis, um 1478]. 
32 Bl. [a–d⁸]. 33 Z. Typ. 3:118G, 4:147G. Init. t. 20 Hlzs.
Bl. 1a leer. Bl. 1b Dat regiſter van deſſeme boke. :  N deſſeme boke vindt me wo een yſlik gud criſtenmynſche de theyn gebade gades wol ꝟnemen ſchall … Z. 7 … Item in  deſſeme boke ſtan ok de rade Chꝛiſti / de he nicht gebaden / … Bl. 2a []En iungelinck vꝛaghede vnſeme heren  Chꝛiſto Iheſu woꝛ meede he mochte dat  ewigeleuent verdenen? Do ſpꝛak criſtus  to em. … Bl. 2b Z. 32 Du ſchalt louen in eenen goth.  Bl. 3a Hlzs.  Darunter Loue in eenen god  Dat is dat eerſte both. :  Rechts daneben []At eerſte  both hefft  vns god  de here gegeuē … Lage b enes vergangen dynges / vnde ene figure twier de- … Endet Bl. 23b Z. 10 ewichliken mit em to bliuende Amen. /  De conſilijs et pꝛeceptis noue legis  []Nſe here Criſtu Ihʼus … Endet Bl. 32a Z. 31 … Des vaďs ewige kreffticheit /  des ſones wiſheit ſere pꝛiſet. des hilligengeiſtes guth-licheit / vnď leue gude vns bewiſet. eerc loff dank vnď  werdicheit / ſy der hilligen dreualdicheit Amen.  Bl. 32b leer.
Inhalt: Bl. 2a: De theyn gebade gades (Een iungelinck vraghede unseme heren Christo Jesu wor meede hi mochte … ). — 23b: De consiliis et preceptis nove legis (De Bade der Ee Christi Jesu …; Dat erste mank dessen ix is dit …). — 28b: Audi filia et obliviscere domum patris tui, Psalm XLIIII (Hore dochter, vernym wes ik dy lere …). — 31b: Crux fidelis to dude.
Reproduktionen: Res.Publ. Unit 19. Dessau LB (Digitalisat).
GW 3153. C 2648. Borchling-Claussen 5. Schr 4086. Altmann: Brandis, Lukas 39. Pell 5006. CIBN Z-8. Pr 2665. BMC II 552.IB 9827. Collijn: Uppsala 1518. ISTC ig00113500.
Dessau *LB. London BL
(Bl. 32 fehlt). Paris BN. Stralsund Arch†. Uppsala UB (Bl. 27–30).
Gesamtüberlieferung: 5 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen.
10574 Die zehn Gebote, niederdeutsch. [Leipzig: Markus Brandis, um 1484]. 
20 Bl. [ab⁸c]. 24 Z. Typ. 1:85G.
Bl. 1a In duſſer materien ſynt de teyn gebode  godes voꝛclaret in eyneme ſermone des  gꝛoten lerers Heremite. Item wo men  bichten ſchal Itē ynnige lere vthe deme  ſpeygel der ynnigen ſelen.  [²]lle mynſchen ſyn gemakede vnde  gekoffte / vnde gemedede knechte  godes … Lage b mit oetmodigē ſynes fulues / mit beden- … Endet Bl. 20b Z. 16 … we ome ok nicht helpen  wyl de wert byllichliken voꝛwoꝛpen ⁊  Et ſic eſt finis. 
Anm. Der vorliegende Text in der Form einer Predigt verbindet durch Exempel verschiedene Themen der Glaubenslehre. Die zehn Gebote werden erst ab Bl. 15b genannt.
Borchling-Claussen 356. Altmann: Brandis, Markus 35. ISTC ig00114150.
Wolfenbüttel *HerzogAugustB.
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
10575 Die zehn Gebote. [Süddeutschland(?), um 1495]. 
1 Bl. eins. bedr. 232 × 337 mm. 2 Z. 2 Hlzs.
Z. 1 Du ſolt glaubē in ain got. Du ſolt nit ſchweren bei Darunter ſeinem namen … Hlzs.  Endet Z. 2 … Du ſolt nit frembd gut  Hlzs. 
Anm. 1. VE 15: xylographisch, kein Typentext. — Vgl. Riether, Achim: Einblattholzschnitte des 15. Jahrhunderts. Bestand der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Mit Beitr. von Melanie Anderseck u.a. Katalog zur Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung München (…) München, Pinakothek der Moderne 27. Juni–22. September 2019. München 2019 Nr 229 (m. Abb. S. 235).
Anm. 2. Die qualitativ guten Bilder (10 in 2 Reihen mit Überschriften) weisen nach Schreiber Ähnlichkeiten mit den Holzschnitten der 1496 bei Grüninger in Straßburg erschienenen Terenz–Ausgabe auf. Vgl. dazu auch den Katalog: Die Frühzeit des Holzschnitts. München: Staatliche Graphische Sammlung 1970 S. 36 Nr 98.
Schreiber: Handb. 1846. VE15 NL296. ISTC ig00113750.
Innsbruck ULB?. München *GraphSlg.
Gesamtüberlieferung: 2 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen.
10576 Die zehn Gebote. Daran: Die drei Wahrheiten. [Basel(?), um 1475]. 
1 Bl. eins. bedr. 366 × 259–261 mm. Z. 6–15 in 5 Sp. 36 Z. Typ. got. 2 Hlzs.
Z. 1 Es iſt zu wiſ[ſ]en das nach der heilgen ſchrift vnd gotlichen lere welcher menſch wil komen zu got der mus czvm  minſten halten die .x. gebot er aber die vberget der ſeczet ſich in einen verdamplichen ſtat … Hlzs.  Darunter Sp. 1 Z. 1 Das erſte gebot dv  ſolt nit fremde got anbettē … Endet Sp. 5 Z. 15 wider got begeren  Z. 16 Nu merck o menſche. … Z. 19 … Die erſte warheit.  O barmhertziger vnd gantz erwirdiger ewiger got. … Endet Z. 35 … den mochte kein biſchof oder babſt abſoluirē Ye doch ſal er  gutte werck wircken vff das ym got erluchte mit ſiner gnaden. Amen. 
Anm. 1. Vgl. Verf.Lex.² X 1494.
Anm. 2. Textfassung wie Nr 10568.
Einbl 652. VE15 G-41. Schr 4085. Schreiber: Handb. 1845. Schramm XXII Abb. 1277. Kaufmann-Nabholz 161. 304. Pr 7788A. BMC III 798.IB 37990. ISTC ig00113600.
London *BritM.
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
Gesamtkatalog der Wiegendrucke • © 1990 Anton Hiersemann, Stuttgart • https://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GEBOZEH.htm • Letzte Änderung: 2011-12-14