Frankfurter, Philipp
Auch Villip Franckfuerter, lebte etwa zwischen 1430 u. 1500. Seine Leistung bestand in der Sammlung, Redigierung, Versifizierung und Anordnung der mündlich tradierten Schwänke um die historische Figur des Pfarrers, der, wie Quellen belegen, im 14. Jh. u.a. in Kahlenberg tätig war und eigentlich Gundaker von Thernberg hieß. Die in Wiener Umgangssprache erzählten Geschichten, die der höfischen, geistlichen und dörflichen Sphäre Niederösterreichs angehören, stehen u. a. im Zusammenhang mit der Schwanksammlung
„Neithart Fuchs“. Da eine hs. Überlieferung fehlt, besteht die Vermutung, daß F. seine Bearbeitung für die Drucklegung schuf. Die einzelnen Ausgaben variieren die Geschichtenauswahl, weitere Erzählungen sind in anderen zeitgenössischen Quellen nachweisbar. Einige Drucke des 15. Jh. sind mit Sicherheit verlorengegangen.
Vgl. Rupprich, Hans: Zwei österreichische Schwankbücher. Die Geschichte des Pfarrers vom Kahlenberg. Neithart Fuchs. In: Sprachkunst als Weltgestaltung. Festschrift für Herbert Seidler. Salzburg, München 1966 S. 299–316. — Verf.Lex.² II Sp. 817–820; XI 452.
?+8+? Bl.
?+g⁸+?. 22 Z. Typ.
1:107G. Rubr.
α. ?+5+? Hlzs.
Anfang unbekannt. Bl. g1a Hy reitt den fu[r]ſt an das geiayt v d[e]r pfarher hinten nach vnd dy fraw ra[y]t zn dem pfarher Hlzs. das er es alles ber ſach wol zů dem pfarher ſie do ſprach … Bricht ab Bl. g8b Z. 11 ⁌ Hy treibt der pfarher das viech ans in dem meſzgewant v dy kelnerin get voꝛ im Hlzs. Z. 14 Hin nach dem vich do was im iach
Anm. Der Text des Fragments ist abgedruckt bei Schorbach S. 21–29, vgl. GW 10289. München *
SB (Fragm. 8 Bl.).
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
60 Bl.
A–G⁸H. 24 Z. Typ.
1:87G. 36 Hlzs.
Tit., xylogr. Die geſchicht des pfarrers vom Kalenberg Bl. 2a m. Sign. Aj
[³]Et ich der bcher vil geleſze das wer mir nie ſo not geweſze Wer ich der kunſt ein weiſz man ein dicht das wolt ich fahen an … Sign. b Den rat den ich ech ratten wil … Endet Bl. 60a Z. 11 Darumb ſo iſt mein gemet ſo ſchwer ſo redt villip franck frter Czu wien in der loblichen ſtat der das zu reim gemachet hat Bl. 60b leer.
Schr 4410.
Schramm XVIII Abb. 552–587.
ISTC if00305950.
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen.
20 Bl.
ab⁶c⁸. 2 Sp. 42 Z. Typ.
5:180G,
8*:93G. Einmal Min. f. Init. Rubr.
α. 38 Hlzs.
Tit. Des pfaffen geſchicht vnd hiſtoꝛi vom kalenberg. Auch von dem aller ſchonſten ritter Alexander vnnd von ſeiner ſchonen frauwē. Bl. 1bα ⁌ Hie merck was zeyt v monat im iar ein ieglicher viſch am beſtē ſey. ⁌ Item Der Salm iſt im appꝛillē v meyen v ein weyl darnoch am beſtē … Endet β Z. 42 eyn dyep. eyn Lauck eyn weſcher. Bl. 2a m. Sign. a2
(h³)Et ich der bůcher vil geleſen dz wer mir nie ſo not geweſē. … Sign. b Den mꝛtlichen groſſen liſt … Endet Bl. 17bα Z. 25 darůmb iſt myn gemůt ſo ſchweꝛ ſo redt phillip franckfurter Zů wien in der lblichen ſtat deꝛ das zů rymen gemacht hat [⁸] Item von eynem fratzoſichē ritter deꝛ dz aller ſchnſt wyep het in ſiner riſir. v wie er noch mit einer ſchnern in einem andern land ſin ee bꝛach … β Hlzs. [²]Vn hrt von eyner hyſtoꝛien wie eyner eꝛloſt ward vō ſoꝛgen … Endet Bl. 19aβ Z. 22 Vnd namen da heimwartz die kar hie by ir weiber nemet war Syt nit ſo hefftig vnd ſchwer das hat gedrůckt heinrich knoblotzer In dem LXXXX iare Bl. 19b u. 20 leer.
Anm. 1. Der auf Bl. 1b abgedruckte Text ist das Schlußkapitel aus dem „Büchlein, wie man Fische und Vögel fangen soll“, vgl. Anm. zu GW 05680. – Knoblochtzer verwandte beide Texte offensichtlich als Blatt– und Lagenfüllung. Anm. 2. Zur Reimpaarerzählung „Ritter Alexander“ vgl. Verf.Lex.² VIII 94–95.
Schr 4409.
Schramm XIX Abb. 469-506.
Ce³Suppl F-305b.
Kat. Bibl. Schäfer 133.
ISTC if00305975.
Darmstadt *
ULB. — Ehem. Schäfer (Schweinfurt).
Gesamtüberlieferung: 1 Exemplar/Fragment in öffentlichen Einrichtungen und mindestens 1 Exemplar in Privatbesitz nachgewiesen.
3+? Bl.
?+B²⁺+?. 33–34 Z. Typ.
1:92G. Init.
a. Rubr.
α. 2+? Hlzs.
Anfang unbekannt. Bl. 1a m. Sign. B wente he dat kerckhues decken moet Vnde wy willen em kamen voꝛ. … Bl. 2b Z. 17 Dyt is yo dyn rechte loen. ſulkeme arſte ſchal me ſo doen ¶ Hyr wil de kerckhere vlegen Hlzs. … Bricht ab Bl. 3b Z. 33 Alſo entſleep he ane ſoꝛghē. beth an den lychten moꝛghen
Anm. “All recorded copies consist of one sheet with the signature B” (ISTC). Zuweisung an Steffen Arndes und Datierung um 1497 durch Schanze, Frieder: „Volksbuch“–Illustrationen in sekundärer Verwendung. Zur Erschließung verschollener Ausgaben des Pfaffen von Kalenberg, Herzog Ernst, Sigenot und des Eckenliedes. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 26(1986) S. 239–257, bes. S. 242.
Borchling-Claussen 337.
Schr 4410a.
Schramm XI Abb. 1081.
VB 1487.7.
Pr 2646.
BMC II 562.IA 9957.
ISTC if00305980.
Berlin *
SB (Fragm. 2 Bl.).
London *
BL (Fragm. Doppelbl. B1/4?).
Lübeck ehem. StB (Fragm. 2 Bl.).
Gesamtüberlieferung: 3 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen.